Florian hatte West-Verwandtschaft! Oder zumindest eine Oma, die ihm die begehrten Klamotten von „drüben" mitbringen konnte.
Zur Jugendweihe gab es demzufolge einen Sharp-Doppel-Kassetten-Rekorder. Das einzig Gute an Florians Jugendweihe, die fast jeder junge Mensch mit 14 Jahren in der DDR erlebte. Florian mochte die stark ideologisierte Leistungsgesellschaft in der Schule nicht, schon gar nicht die Handgranaten im Sportunterricht.
Ein ambivalentes Leben, denn die FDJ organisierte nicht nur die vielen, für Kinder erlebnisreichen Ferienlager, sondern damals auch das einzige DDR-Konzert der britischen Kultband Depeche Mode, für welches er in der Tat eine Eintrittskarte erhielt. Wahrscheinlich der glücklichste Tag in Florians DDR-Jugend. Abgesehen vom 9. November 1989, als sich die Grenzen der DDR für immer öffneten.
Florian ist heute Schauspieler und Sprecher und hat unter anderem in der Serie „Weissensee“ mitgespielt, einer Familiensaga um Stasi und Opposition in der DDR.
In sieben Clips spricht Florian über seine Jugend in der DDR. Über Freizeitaktivitäten, Knutschereien und das Wehrlager. Und wie es ist, in der DDR eingesperrt zu sein, verbunden mit der Sehnsucht, mal die Welt sehen zu dürfen. Schwierig fand er auch die Art des Zusammenwachsens beider Teile Deutschlands nach dem Mauerfall.
#2 Stefan: Alles aus'm Westen!