Die innerdeutsche Grenze
Die innerdeutsche Grenze ist ein besonderes Thema der deutschen Geschichte. Es gibt sie seit 35 Jahren nicht mehr, sie ist kaum noch sichtbar und trotzdem hat sie ganze Generationen in Ost- und Westdeutschland nachhaltig geprägt und ihre Existenz wirkt bis heute nach: in den Herzen der Menschen, deren Angehörige bei Fluchtversuchen ums Leben kamen und in den Köpfen einiger, die sich Mauer und Grenze tatsächlich zurück wünschen. Wir haben dieses spezielle und komplexe Thema zum besseren Verständnis für Euch in sechs spannende Shorts untergliedert.
#1 Die Entstehung der Mauer
1949 wurden innerhalb weniger Monate aus dem im Zweiten Weltkrieg besiegten Deutschland zwei Staaten gegründet: die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR, und die Bundesrepublik Deutschland (BRD). Bereits 1952 wurde die innerdeutsche Grenze von Seiten der DDR mittels Zäunen markiert und durch Bewachung und Alarmvorrichtungen gesichert. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage und weil sie nicht in einer sozialistischen Diktatur leben wollten, verließen rund 2,7 Millionen Menschen zwischen 1949 und 1961 die DDR in Richtung Westen, darunter viele junge, gut ausgebildete Arbeiter:innen und Akademiker:innen, die auf dem Arbeitsmarkt der DDR fehlten. Die Situation spitzte sich 1961 noch einmal zu. Allein im Juli dieses Jahres verließen 30.000 Menschen die DDR, zumeist über die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin, dem einzig verbliebenen „Schlupfloch“ in den Westen.
In der Nacht zum 13. August 1961 riegelten Volks- und Grenzpolizei sowie Mitglieder der Arbeiter-Kampfgruppen und die Nationale Volksarmeeringförmig die Grenze nach West-Berlin ab. Unter dem Schutz der Sicherheitskräfte begannen zuvor im Geheimen organisierte Bauarbeiten. Stacheldraht durchtrennte die Stadt, erste provisorische Mauern wurden errichtet. Von da an wurde das Grenzsystem der DDR ausgebaut und perfektioniert.
Die innerdeutsche Grenze: #6 Aufarbeitung