Die innerdeutsche Grenze
Die innerdeutsche Grenze ist ein besonderes Thema der deutschen Geschichte. Es gibt sie seit 35 Jahren nicht mehr, sie ist kaum noch sichtbar und trotzdem hat sie ganze Generationen in Ost- und Westdeutschland nachhaltig geprägt und ihre Existenz wirkt bis heute nach: in den Herzen der Menschen, deren Angehörige bei Fluchtversuchen ums Leben kamen und in den Köpfen einiger, die sich Mauer und Grenze tatsächlich zurück wünschen. Wir haben dieses spezielle und komplexe Thema zum besseren Verständnis für Euch in sechs spannende Shorts untergliedert, startet am besten bei Teil 1.
#6 Aufarbeitung
Neben dem Abbau der Anlagen an der innerdeutschen Grenze und der Mauer in Berlin begann auch die juristische Aufarbeitung des Schießbefehles und seiner Folgen in den sogenannten Mauerschützen-Prozessen. Zu den angeklagten Verantwortlichen gehörten unter anderem der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker, der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke, weitere Mitglieder der Regierung und des Politbüros der SED sowie einige Generäle der Grenztruppen der DDR. Insgesamt mussten sich 246 Personen als Schützen oder Tatbeteiligte vor Gericht verantworten. 132 Angeklagte wurden zu Freiheits- oder Bewährungsstrafen verurteilt. Die längste verhängte Freiheitsstrafe betrug zehn Jahre Haft. Im Allgemeinen bekamen die Todesschützen Strafen zwischen 6 und 24 Monaten auf Bewährung, während die Befehlshabenden mit zunehmender Verantwortung höhere Strafen erhielten. Der letzte dieser Prozesse ging am 9. November 2004, genau 15 Jahre nach dem Fall der Mauer, mit einem Schuldspruch zu Ende.
#4 Knut: Film