Die war wirklich nicht leicht. Wenn sein Stiefvater besoffen war, musste Hans manchmal mittrinken, damit er nicht verdroschen wurde. Da war er dreizehn Jahre alt.
Er liebte Fußball und auch da wurde sich geprügelt. Bei einer dieser Prügeleien wurde er verhaftet und zu einer Haftstrafe von 1,5 Jahren verurteilt. Da war er 15 Jahre alt. Diese krasse Zeit im Gefängnis, verbunden mit viel Angst und Ohnmacht, prägte ihn sehr. Als er wieder draußen war, fand er zur Musik und wurde Bassist einer coolen Band, die recht bald verboten wurde. Hans wollte nur noch weg aus der DDR und flüchtete nach Prag. Dort erlebte er den berühmten Moment der Ausreisebewilligung in der bundesdeutschen Botschaft 1989 live mit und war frei.
Hans ist heute Musiker und lebt in Berlin Pankow.
In sechs teilweise sehr bewegenden Clips spricht Hans über seine Kindheit und Jugend in der DDR. Er erzählt, wie schwer es war, erwachsen zu werden inmitten von häuslicher Gewalt und der Sehnsucht nach Liebe, unterbrochen von kurzen Glücksmomenten bei den zahlreichen Fußballspielen des 1. FC Union Berlin. Besonders schwierig war es, die harte Zeit im Gefängnis „Frohe Zukunft“ auszuhalten, ohne daran zu zerbrechen. Die Musik hat ihn gerettet und seiner Zukunft eine gute Richtung gegeben.
Und nein, Hans ist nicht in eine Prügelei geraten, wie sein blaues Auge im Interview vermuten lässt. Er ist schlicht und ergreifend gegen einen Schrank gelaufen. Ehrlich!
#1 Marko: Zeugen Jehovas