Aelruns Eltern waren „anti DDR“, doch sie wussten das klug zu verbergen. Aelrun war als Kind Mitglied im SC Dynamo – sie wäre wahrscheinlich Leistungsschwimmerin geworden und hätte vielleicht im systematischen Dopingkreislauf der DDR ihre Gesundheit ruiniert, wenn ihre Mutter das nicht mit einem Trick verhindert hätte. Abitur durfte Aelrun auch nicht machen, da sie bereits mit 15 Jahren wegen eines Aufnähers am Ärmel erste Konfrontationen mit der Staatssicherheit hatte. Da kam es wie gerufen, dass man sie auf der Straße ansprach, ob sie nicht gern Mannequin werden wolle. Auf jeden Fall war das die bessere Zukunft als weiterhin „Scheißetöpfe“ im Krankenhaus zu leeren. Aelrun machte viele Fotoshootings, Modenschauen und viele gute Partys mit. Hätte die DDR weiter existiert, hätte Aelrun irgendwann auch einen Ausreiseantrag gestellt.
Aelrun ist heute Regisseurin und hat die Geschichten ihrer DDR-Jugend zu dem Spielfilm “In einem Land, das es nicht mehr gibt” verarbeitet.
Aelrun erzählt in sieben Clips sehr lebendig und mit vielen Details über die vielen Tücken und die guten Lücken beim Erwachsenwerden in der DDR. Sie erzählt von Mobbing während ihrer Ausbildung, der Überwachung durch die Staatssicherheit und vom Zusammenhalt in der Modeszene. Von Pogo-Partys Und wie es ist, wenn man unbedingt Abitur machen möchte und wegen der politischen Einstellung nicht darf.
#5 Frieda: Das Ding aus Licht, Raum, Klang und Leder